Das ist die effektivste Strategie gegen Prokrastination

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Prokrastination oder Aufschieberitis hat in den vergangenen Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erhalten. Prokrastination bedeutet dabei nicht gar nichts zu tun und faul vor sich hinzugammeln. Sie ist vielmehr die Gewohnheit etwas zu erledigen und die wichtigeren Dinge nicht zu erledigen.

Kaum ein Mensch hat damit nicht schon einmal damit zu kämpfen gehabt. Für manche ist es sogar eine Krankheit, sodass sie nach einer Therapie Ausschau halten, um das Problem zu bekämpfen: Den Zwang, Dinge aufzuschieben, anstatt sie gleich anzugehen.

Ob Krankheit oder nicht: Das schlimmste an Prokrastination ist, dass sie wirklich einen großen, negativen Einfluss auf Dein Leben nehmen kann – die Auschieberitis ist einer der größten Erfolgskiller überhaupt. Und es ist heute auch ganz leicht, sich das Problem einzufangen.

Warum ist Prokrastination so ein großes Problem?

Die Welt in der wir leben, gibt uns genügend Anlässe, Dinge nicht rechtzeitig anzupacken. Bei der Flut an Dingen, die uns täglich überollen und unsere Aufmerksamkeit verlangen, wird es immer schwieriger herauszufinden, welche Dinge wirklich zählen und einen großen Beitrag für ein gutes Leben liefern. Die Vielfalt der Angebote z.B. durch Social Media, Fernsehen, Spiele usw. überwältigen uns oft. Dabei sorgen sie nicht nur für Unterhaltung und Entspannung, sondern lenken uns auch von den positiven Dingen in unseren Leben ab und zerstreuen. Und sie lassen uns vergessen, dass Zeit immer das Wertvollste ist, um zu erreichen, was wir wollen und dass die Art mit Zeit umzugehen über die Qualität des Lebens entscheidet. Und das ist keine Kleinigkeit angesichts der Tatsache, dass wir sowieso nicht genügend Zeit haben, um uns all die Dinge zu kümmern, die uns wichtig sind.

Es ist also nicht für den Erfolg, sondern allgemein für die Lebensqualität von großer Bedeutung, eine Strategie zu entwickeln, um mit Prokrastination umzugehen. Glücklicherweise gibt es Methoden, die Dir dabei helfen können, um die Aufschieberitis zu bewältigen.

Warum Menschen prokrastinieren

Der Hauptgrund, warum Menschen unter Aufschieberitis leiden ist die Furcht, insbesondere die Furcht vor dem Versagen. Dadurch, dass sie nicht handeln und wichtige Handlungen immerzu verschieben, können sie die Gefahr des Scheiterns vermeiden. Der einzige Grund, warum Du prokrastinierst ist der, dass Du mit der notwendigen Handlung mehr Unangenehmes verbindest als damit, die Handlung zu vermeiden. Es ist für Dich also angenehmer nichts zu tun als die Belohnung für Deine Handlung. 

Dabei ist eines ganz klar: Das alles spielt sich natürlich nur in Deinem Kopf ab und haben nichts mit der Realität zu tun. Und darum kannst Du sie auch in den Griff kriegen. Wenn Du Dir eine Aufgabe als viel zu groß vorstellst, wirst Du sie vermeiden wollen. Wenn Du mit einer positiven Haltung rangehst, wird sich die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dich nicht ablenken wirst, deutlich erhöhen.

Eine einfache, aber effektive Strategie, um Prokrastination zu überwinden

Auch wenn Du keine Zeit hast: Für die wichtigsten Dinge in Deinem Leben (Deine Beziehungen, Deine Gesundheit und Deine Finanzen) solltest Du immer genügend Zeit haben. All diese Dinge werden nämlich nicht gut funktionieren, wenn Du ihnen nicht eine gewisse Zeit einräumst und bereit bist, etwas Mühe darin zu investieren. Dabei solltest Du Dir immer im Klaren darüber sein, welche dieser Dinge besonders wichtig für Dich sind und wieviel Zeit Du in sie investieren musst, damit sie so sind, wie Du es Dir wünscht.

Mache Dir ganz klar, was Du in jedem Bereich Deines Lebens erwartest.

Egal ob Gesundheit, Finanzielle Ziele oder Beziehungen: Du musst genau wissen, was Du in Deinem Leben haben willst und Klarheit darüber gewinnen. Denn es ist diese Klarheit die Dir genau die Kraft geben, um Ablenkungen, die Dich vom Weg ablenken, widerstehen zu können. Sie wird Deinem Leben eine Richtung geben und Dir dabei helfen, ein Ziel vor Deinem geistigen Auge entstehen zu lassen. Eines der größten Probleme mit Prokrastination ist ja, dass Du Dich ohnmächtig fühlst. Nicht Du bestimmst Dein Leben, sondern irgendwelche zufälligen Ereignisse, die Dich schnell aus der Spur bringen. Und das ist nicht verwunderlich, wenn Du keine klaren Ziele für Dein Leben hast – denn ohne Ziele, die Dir einen festen Weg vorgeben, kannst Du auch nicht von diesem Weg abweichen. Alles ist dann gleich wichtig oder unwichtig (und eigentlich kann man dann schon fast nicht mehr von Prokrastination sprechen).

Mache Dir ganz klar, warum Du das in Deinem Leben haben möchtest

Nachdem Du nun weißt, was Du haben willst, solltest Du nun für Dich noch einmal klären, warum Du das so gerne haben möchtest. Du hast ja nun schon eine Richtung. Wenn Du weißt, warum Du in diese Richtung gehen willst, wird dieser Weg für Dich noch einmal sehr viel attraktiver und wertvoller sein – und Ablenkungen von diesem Weg umso uninteressanter. Es wird Dich also noch stärker motivieren und das ist ganz entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Die Wahrheit ist nämlich: Die meisten Menschen wissen genau, was sie tun müssen, um das Leben zu erhalten, das sie so gerne haben möchten. Es geht also nicht darum, herauszufinden, was Du tun musst, sondern das zu tun, von dem Du weißt, dass es richtig und wichtig ist. Egal, was Du tun willst: Du musst immer handeln. Und Prokrastination ist genau das, was Dich davon abhält zu handeln und eine bessere Lebensqualität zu erreichen.

Die effektivste Strategie gegen Aufschieberitis

Hast Du nun Deine Ziele und Deine Richtung definiert, bedeutet das natürlich noch lange nicht, dass Du deswegen nie wieder irgendetwas aufschieben wirst. Du hast allerdings einen Rahmen gesetzt, und hast es nun viel leichter, Ablenkungen entgegenzutreten. Trotzdem musst Du Dich oft genug auch mit einem Ziel weiterhin aufraffen. Zum Beispiel auch deshalb, weil Du vielleicht unangenehme Aufgaben erledigen musst, um ein Ziel zu erreichen.

Hier ist es eine der effektivsten Strategien überhaupt, Deine Aufgabe in kleinere Schritte zu unterteilen. Und es gibt keine Aufgabe, die sich nicht in kleine Schritte unterteilen ließe, die deutlich leichter als die Gesamtaufgabe bewältigt werden können.

Wenn Du beispielsweise das Matterhorn erklimmen möchtest, mag das ziemlich überwältigend klingen. Aber wenn Du die Strecke in mehrere kleine Abschnitte unterteilst und dich darauf konzentrierst, Abschnitt für Abschnitt zu nehmen, wirst Du Dir sehr viel besser vorstellen können, die gesamte Strecke zu bewältigen.

Das Tolle an dieser Strategie: Mit ihr kannst Du fast jede Herausforderung in den Griff kriegen. Du zerlegst die gesamte Aufgabe in mundgerechte Stücke – und zwar passend zur Größe Deines Mundes.

Was Du heute kannst besorgen…

Wenn Du diese Strategie noch effektiver machen möchtest, bewertest Du jede dieser Teilschritte nach der Dauer, die Du benötigst, um sie zu erledigen. Welche der Teilschritte kannst Du schnell erledigen und welche werden etwas länger brauchen? Sobald Du das weißt, machst Du Dich sofort dran, die schnellen Dinge zuerst und so bald wie möglich zu erledigen.

Egal, welchen der Teilschritte Du erledigst: Es wird sofort Dein Muster der Prokrastination durchbrechen und Dir wieder ein Gefühl der Kontrolle über Deine Handlungen geben. Ist der erste Schritt auch noch so klein, so wird er Dir dennoch Antrieb geben, weiterzumachen und Dich dazu motivieren, den nächsten Teilabschnitt zu nehmen. Oft musst Du sogar diesen ersten Schritt gehen, um zu verstehen, welcher Schritt als nächstes erforderlich ist.

Und eine wichtige Sache: warte bitte nicht darauf, dass alles perfekt ist, bevor Du den ersten Schritt unternimmst. Mach es einfach. Bring die Dinge einfach ins Rollen.

Klingt doch alles gut, und ist auch recht einfach zu verstehen, oder? Aber vielleicht möchtest hält Dich noch etwas davon ab, sofort diese Technik für Dich zu übernehmen. Vielleicht fragst Du Dich:

Aber ist Prokrastination eigentlich wirklich so schlimm?

Die Frage ist berechtigt. Denn bloß, weil wir Dinge, die wir ungerne tun, hinauszögern, heißt das ja noch lange nicht, das wir nichts geregelt kriegen. Ganz im Gegenteil: Die meisten Menschen, die prokrastinieren, kriegen sehr viel auf die Reihe – allerdings oft nicht das, was eben am wichtigsten ist. Aber muss ja auch nicht, oder?

Wenn Du auf gar keinen Fall auf die liebgewonnene Prokrastination verzichten möchtest, gibt es für Dich eine gute Nachricht. Prokrastination hat auch seine guten Aspekte – allerdings in der Regel nur für Dinge, die nicht wirklich wichtig sind.

Denk doch mal zum Beispiel an Deinen Bekanntenkreis. Du wirst sicherlich auch den einen oder anderen Menschen kennen, der sich den Terminkalender mit Aktivitäten vollstopft, bloß, weil er keine Chance verpassen woll und sich für Dinge verpflichtet, auf die er eigentlich überhaupt keinen Bock hat. Oder einfach weil er nicht nein sagen kann. 

Falls Du nicht so jemand sein möchtest oder sogar schon bist, kann die Prokrastination Dir helfen.  Wenn jemand Dich dazu auffordert, etwas zu tun, worauf Du eigentlich keine richtige Lust hast, bitte um zwei oder drei Tage Bedenkzeit, bevor Du eine Antwort gibst. Das zumindest schützt Dich davor, Dein Leben mit Aufgaben zu verschwenden, die Dich eigentlich nerven.

Prokrastination kann aber auch noch auf eine andere Weise helfen. Nämlich dann, wenn Du ein größeres Projekt hast, das beendet werden muss, auf das Du aktuell aber eigentlich überhaupt keine Lust hast. Die mangelnde Motivation für das große Projekt kann Dich dann dazu motivieren, kleinere, etwas weniger unangenehme Aufgaben zu erledigen, die weniger nervig sind als das Großprojekt.

Hast Du zum Beispiel keine Lust, an der Hausarbeit für die Uni zu arbeiten, so wirst Du vielleicht wenigstens Deine Wohnung aufräumen, Geschirr spülen oder sonst eine nervige Aufgabe erledigen. So ist dann Dein Schuldgefühl wenigstens geringer, als wenn Du statt an der Hausarbeit zu arbeiten nur Computerspiele gespielt hättest.

Und wenn Du damit fertig bist (und wahrscheinlich auch ein bisschen genervt), ist es wahrscheinlich schon gar nicht mehr so schlimm, an der Hausarbeit weiterzuschreiben.

Um also die eigentliche Frage dieses Absatzes zu beantworten: Nein, Prokrastination ist nicht immer schlimm und man kann auch mit ihr viele Dinge erledigen. Für die wirklich wichtigen Dinge im Leben solltest Du aber lieber auf sie verzichten und dafür sorgen, dass Du das Wichtigste sofort erledigst.

Fazit

Prokrastination ist mit Sicherheit keine Krankheit, die irgendwie therapiert werden müsste – sie ist eine schlechte Gewohnheit. Aber eine, die eine großen, und zwar negativen, Einfluss auf Dein Leben ausüben kann. Wenn Du richtige Ziele und Träume hast, solltest Du auf jeden Fall versuchen, etwas dagegen zu tun.

Die wichtigsten Heilmittel sind dabei:

  • Sich klare Ziele zu setzen
  • Sich vor Augen zu halten, warum man diese Ziele hat
  • Die ungeliebten Aufgaben in kleinere, leichter erreichbare Unteraufgaben zu unterteilen
  • Diese Unteraufgaben nach der Geschwindigkeit der Erreichbarkeit zu unterteilen und das, was Du sofort erledigen kannst auch sofort zu erledigen. Dadurch löst Du einen Flow aus, der es Dir sehr viel leichter macht, die nächsten Schritte anzupacken.

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